12 wurden mir kleine und bald größere Aufnah men außerhalb übertragen so z B die Auf nahmen verschiedener Fabriken von Längen und Höhenmessungen Gleisabsteckun gen verschiedener Art Anfertigung diverser Pläne und aller mög lichen Berech nungen usw Unter anderem auch die Massen berech nung des Khomas hoch landes Als diese von mir Ende September fertig gestellt wurde und ich diese dem Chef meldete fragte er mich ob ich Lust hätte nach Kamerun zu fahren Meine Antwort lautete Das kommt auf Ihre Bedingungen an Da mein Vater im Mai 1912 gestorben war richtete sich mein ganzes Denken auf ein schnelles Vor wärts kommen und meine Mutter Nach 1910 schlammigen Grund des tiefen Flusses auf noch wenige Bewe gungen des Schiffes und es liegt straff an der Ankerkette in Fluß richtung Von Akwa aus etwa 300 Meter von unserem Haus entfernt an der Japomastraße stand der Wasserturm Dieser versorgte mittels Straßen hydranten die Stadt mit Trinkwasser welches täglich zu bestimmten Zeiten verausgabt und von den Hausangestellten in Eimern und Wannen herangeholt wurde Hausanschlüsse waren vorgesehen das Wasser mußte aber für persönlichen Gebrauch immer abgekocht werden und ein großer Berke feldfilter gab es dann zum kristallklaren Trinken her Dieses war sehr wesent lich denn die feuchtheiße Tropenluft gab selbst bei mäßiger Körper bewegung großen Schweißausbruch ver mehr te somit das Durstgefühl dauernd Dünner Tee Frucht und Sodawasser wurden viel getrunken Zwei bis dreimal am Tag mußte die Klei dung gewechselt werden somit hatte ein Waschmann genügend für einen Weißen dauernd zu tun Was infolge der enormen Luftfeuchtigkeit nicht trocknete mußte trocken geplättet werden die Wasch männer konnten aber ihre Arbeit gut ausführen und schneeweiß und tadellos gebügelt legten sie zweimal in der Woche Anzüge Hemden und Kragen vor Ja Kragen wollte mich daran nicht hindern Der neue Vertrag dafür wurde abgeschlossen nach dem eine gründliche Untersuchung mit Chinin probe mich als tropenfähig erklärte und ich mili tärisch 2 Jahre zurückgestellt war In Hamburg erwartete mich mein dort ansässiger Onkel und ich konnte am 8 11 1912 im Kreise seiner Familie noch meinen 19 Ge burts tag feiern Am 9 Novem ber nachmittags fand die Einschiffung auf dem Dampfer Henny Woermann am Petersenkai statt Eine innerliche Freude beherrschte uns alle konnten wir doch in kurzer Zeit mit an diesem Aufbau teilnehmen zum Wohle des Deutschen Reiches und seiner 60 Millionen Menschen Vorbei am sogenannten Kriegs schiff hafen ging es weiter an flachen Man groven inseln zwischen Kap Kamerun und der Halbinsel Suelaba in den seeartig erweiterten Kamerunfluß Die ganze Umgebung erscheint flach und dunkelgrün es ist früher Morgen die Luft flimmert langsam fährt die Henny dem Anlegeplatz zu der etwa 10 000 Meter noch von der Stadt Duala entfernt ist Von Duala selbst sieht man nur den Wasserturm und einige rote und weiße Flecke im Urwald grün Wir sind am Ziel die Anker wühlen den
Hinweis: Dies ist eine maschinenlesbare No-Flash Ansicht.
Klicken Sie
hier um zur Online-Version zu gelangen.