13 wurden auch getragen je höher und steifer je besser und im Hotel wechselte man die weichgeworde nen alle 1 2 Stunden aus Der Koch sorgte für das leibliche Wohl mehr oder weniger gut je nach seinen Fähig keiten Köche von Togo waren sehr gesucht standen sie doch in dem Ruf Allerweltskünstler zu sein Na wir mußten uns zunächst mit einem Mann begnü gen der auch mit uns in den Busch zog Es mußten also Kochtöpfe Pfannen und alle Gebrauchsartikel für die Küche ein ge kauft dazu das gesamte Proviant als Verpfle gung für zwei Weiße auf 4 Wochen berech net werden Unzählige Transportkisten mit einem Höchstgewicht von 25 kg als Träger last reihten sich aneinander Dazu kamen die Traglasten der Zelte Feldbetten Tisch und Stühle Tropenkoffer mit persön lichen Effek ten Theodolit Nivellierinstrument Stative Latte Fluchtstäbe Meßbänder Bade wanne Duscheimer Tischlampen Sturm laternen Plätteisen und vieles mehr Diese ganze Expedition bestand nun aus 2 Weißen 4 Eingeborenen und etwa 50 Trag lasten und so fuhren wir Anfang Dezember 1912 mit der Mittellandbahn bis Edea 85 km Nun trug ich nur das allernotwendigste bewaff nete mich mit einem Spazierstock und führte die Spitze des Zuges während mein Chef Rosenthal den Schluß bildete um auf die Art die gesamte Kolonne zusammen zu halten Man muß sich wundern wie die Ein geborenen die schweren Lasten auf dem Kopf trugen auf den sie ein in sich gewickel tes Blätter bündel als Kopfschutz und des Gleich gewich tes halber gelegt hatten Alle waren fast nackend die Männer trugen nur ein schmutziges Lendentuch die Weiber hinten einen Grasbüschel der entweder an einem dünnen Hüftgürtel aus Leder verziert mit kleinen Muscheln oder nur einem Bind faden befestigt war Für uns Kultur menschen gewiß ein seltsamer Anblick aber man gewöhnt sich sehr schnell daran möchte man doch selbst so frei laufen wenn schon nach 1 Stunde Wandern alles am Leibe klebt So gelangten wir nach Mittag in Elohes Dorf an Ein schmaler Weg führte uns vom Hauptweg auf einen 40 x 80 Meter großen Platz der durch die Eingeborenen Wohn häuser ein gerahmt war und einen sauberen Eindruck machte Das Familien oberhaupt der King so hießen allgemein die Dorfältesten Elohe begrüßte uns Ein großer muskulöser Neger Besitzer von 7 Frau en mit Palmöl fett glän zend ein gerieben begrüßte uns grinsend und stellte uns seinen Dorfplatz und das Palaverhaus zur Verfügung natürlich nur gegen Bezahlung Ohne Geld kommt man nirgends weit in der Welt auch nicht im tiefsten afrikanischen Busch Nachdem alle Traglasten geordnet und kontrolliert waren wurden zunächst die Zelte aufgestellt abgespannt die Boden persenningdecke reingelegt und ein kleiner Klapptisch sowie zwei Klappstühle und das Patentbett mit Moskitonetz aufgestellt eine herrliche Wohngelegenheit im tiefsten Afrika Die mittlere Zeltstange hatte Kleiderhaken und an einer Längswand fanden die Tropen koffer mit den persönlichen Sachen Aufstel lung Hinter den Zelten wurde eine Stellage aufgestellt an der der Duscheimer der als Zugbrause eingerichtet war aufgehängt wurde so war die Badeanstalt fertig und ebenso schnell wurde am Buschrand ein Abort eingerichtet Am nächsten Morgen kam der Pflanzungsleiter der Onge Plantage ein Schweizer Jules Oberer ein kleiner Herr mit Spitzbart und durch viele Malaria gelblichen Aussehen auf einem Maultier angeritten Wir begrüßten uns und dann zeigte er uns die zwei Eckpunkte einer neu abzusteckenden 1000 ha Pflanzung am Hauptweg Edea Dekane So konnten wir bald mit unserer eigentlichen Arbeit beginnen um das Urwaldgelände zu erkunden
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